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COPD - Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Entstehung, Diagnostik und Therapie

Die COPD ist die häufigste chronische Atemwegserkrankung. Bei den unter 65-Jährigen sind ungefähr sechs Prozent betroffen, bei den über 65-Jährigen sind es schon zehn Prozent. Wir haben für Sie die Grundlagen und wichtigsten Fakten zur COPD zusammengefasst und beantworten die häufigsten Fragen.

Was ist COPD?

Die Abkürzung COPD steht für chronic obstructive pulmonary disease. Ins Deutsche übersetzt und erklärt bedeutet es chronisch verengte/verschlossene Lungenkrankheit. COPD ist allerdings eher ein Überbegriff, unter dem die Erkrankungen chronisch obstruktive Bronchitis, das obstruktive Lungenemphysem und das asthmoide Syndrom zusammengefasst werden. All diesen Erkrankungen ist das „obstruktiv“, also die Verengung, gemein.

Was bedeutet obstruktiv?

Obstruktiv bedeutet verengt. Bei einer COPD sind die Bronchien, also die kleinen feinen Äste der Lunge, die zu den Lungenbläschen führen, verengt. Die Bronchien sind wie kleine Wege, die zum eigentlichen Ort führen, wo in der Lunge Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben wird – die Lungenbläschen oder auch Alveolen. Durch die Verengung gelangt nun deutlich weniger Luft in die Alveolen. Betroffene müssen daher deutlich schneller atmen. Die untenstehende Abbildung zeigt eine normale Bronchie auf der linken Seite und eine obstruktive, also verengte Bronchie auf der rechten Seite.

Ursachen für eine COPD

Die Hauptursache für die Entstehung einer COPD ist langjähriges aktives Rauchen. Aber auch passiv Rauchen kann zu einer COPD führen. Es gibt aber auch weitere Faktoren, die die Entstehung einer COPD begünstigen:

  • der dauerhafte Gebrauch von Wasserpfeifen, Tabak-Erhitzern und E-Zigaretten
  • Stäube und Gifte, die häufig bei der Arbeit eingeatmet werden (Holz-, Baumwoll-, Getreide- und Kohlenstaub, Silikate oder auch Dämpfe, die beim Schweißen entstehen)
  • Luftverschmutzung
  • Häufige Atemwegsinfekte im Kindesalter
  • Tuberkulose
  • Asthma
  • Eine erbliche Veranlagung
  • Die Lunge ist zu klein oder nicht vollständig entwickelt

Was passiert bei einer COPD?

Bei einer COPD ist die Schleimhaut der Bronchien dauerhaft entzündet. Durch die Entzündung schwillt die Schleimhaut zum einen an, zum anderen greifen die Selbstreinigungsmechanismen der Lunge nicht mehr. Normalerweise sorgen Millionen von feinsten Härchen auf der Schleimhaut dafür, dass der Schleim aus den Tiefen der Bronchien nach oben transportiert wird, wo er abgehustet werden kann. Dieser normale und wichtige Reinigungsprozess kann mit einer COPD nicht mehr oder nur noch schlecht stattfinden.

Verengte Bronchien bei einer COPD

Die verengten Bronchien bei einer COPD reagieren nur schlecht oder gar nicht auf atemwegserweiternde Medikamente, anders als beispielsweise bei Asthma. Durch die Verengung wird zum einen die Ausatemzeit länger, das bedeutet, dass die Einatmung schneller erfolgen muss. Für Menschen mit COPD bedeutet das, dass jeder Atemzug anstrengend wird. Da die Luft durch die Verengung länger in den Lungenbläschen bleibt, überblähen diese. Die Überblähung führt zu dauerhaften Schäden, die sich nicht zurückbilden können. Der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid läuft deutlich schlechter als bei Gesunden.

Welche Symptome gibt es bei einer COPD?

Die typischen Symptome bei einer COPD sind:

  • Atemnot bei Belastung, im weiteren Verlauf der Erkrankung auch in Ruhe, also wenn man sich nicht anstrengt
  • Husten
  • Auswurf, also Schleim, der abgehustet wird

Werden diese Beschwerden über einen langen Zeitraum hinweg ignoriert, führt das unausweichlich zu einem Fortschreiten und einer Verschlechterung der Erkrankung.

Welche Schweregrade gibt es bei der COPD?

Eine COPD wird in drei Schweregrade unterteilt:

  • leichte COPD
  • mittelgradige COPD
  • schwergradige COPD

Die Einteilung erfolgt danach, wie schwer die oben genannten Symptome auftreten. Dabei gilt immer das Symptom, das am stärksten ausgeprägt ist für die Einteilung in den jeweiligen Schweregrad.

Beschwerden Leicht Mittel­gradig Schwer­gradig

Atemnot

Bei Belastung:
leichte Atemnot
Das bedeutet, Sie schaffen mindestens drei Stockwerke ohne Pause.

Bei Belastung: Nach ein bis drei Stockwerken ist die Luft so knapp, dass Sie eine Pause brauchen.          

Bei Belastung: schwere Atemnot

Das bedeutet, Sie schaffen höchstens ein Stockwerk ohne Pause.

Es kann auch sein, dass Sie in Ruhe, etwa beim Sitzen, schlecht Luft bekommen.

Husten

Vor allem morgens husten Sie öfter als 2-mal pro Stunde.

Sie husten tagsüber wiederholt mehr als 2-mal pro Stunde.

Sie husten sowohl tagsüber als auch nachts wiederholt mehr als 2-mal pro Stunde. Sie husten also ständig.

Auswurf

Morgens husten Sie Schleim ab. Aber am Tage und in der Nacht nicht.

Mehrfach täglich husten Sie Schleim ab.

Der Hals ist ständig verschleimt. Der Schleim ist so zäh, dass Sie ihn kaum abhusten können.

Beschwerden: Leicht

Atemnot

Bei Belastung:
leichte Atemnot
Das bedeutet, Sie schaffen mindestens drei Stockwerke ohne Pause.

Husten

Vor allem morgens husten Sie öfter als 2-mal pro Stunde.

Auswurf

Morgens husten Sie Schleim ab. Aber am Tage und in der Nacht nicht.

Beschwerden: Mittel­gradig

Atemnot

Bei Belastung: Nach ein bis drei Stockwerken ist die Luft so knapp, dass Sie eine Pause brauchen.          

Husten

Sie husten tagsüber wiederholt mehr als 2-mal pro Stunde.

Auswurf

Mehrfach täglich husten Sie Schleim ab.

Beschwerden: Schwer­gradig

Atemnot

Bei Belastung: schwere Atemnot

Das bedeutet, Sie schaffen höchstens ein Stockwerk ohne Pause.

Es kann auch sein, dass Sie in Ruhe, etwa beim Sitzen, schlecht Luft bekommen.

Husten

Sie husten sowohl tagsüber als auch nachts wiederholt mehr als 2-mal pro Stunde. Sie husten also ständig.

Auswurf

Der Hals ist ständig verschleimt. Der Schleim ist so zäh, dass Sie ihn kaum abhusten können.

(Quelle: Patientenleitlinie COPD)

Wie wird die Diagnose COPD gestellt?

Um eine COPD zu diagnostizieren werden verschiedene Verfahren angewendet. Als allererstes findet jedoch ein ausführliches Gespräch über Ihre Symptome in Ihrer hausärztlichen Praxis statt. Die weiterführenden Untersuchungen werden dann im Regelfall von einem Facharzt, der sich auf Pulmologie spezialisiert hat, durchgeführt. Zu den speziellen Untersuchungen zählen ein Test der Lungenfunktion, auch Spirometrie genannt, und das Röntgen des Brustkorbs.

Was ist eine Spirometrie?

Bei einer Spirometrie wird gemessen, ob und wie frei die Atemluft durch die Luftwege strömen kann. Dazu wird Ihre Nase mit einer Klammer verschlossen und Sie atmen ganz normal über ein spezielles Mundstück, das mit Sensoren ausgestattet ist, ein und aus. Das Gerät erfasst dabei das Luftvolumen, das Sie ein- und ausatmen sowie die Geschwindigkeit der ausgeatmeten Luft. Über die gemessenen Werte kann nun eine Aussage darüber getroffen werden, ob eine COPD vorliegt oder nicht.

Röntgen des Brustkorbs

Das Röntgen wird vor allem durchgeführt, um andere Erkrankungen, wie beispielsweise Tumore oder Tuberkulose, auszuschließen. Dabei kommt hochenergetische Strahlung zum Einsatz, die den Brustkorb, auch Thorax genannt, abbildet.

Therapie bei COPD?

Wird bei Ihnen die Diagnose COPD gestellt, können Sie selbst großen Einfluss auf den Verlauf und das Fortschreiten der Erkrankung nehmen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Therapie:

  • Sofern Sie Rauchen, sollten Sie damit so schnell wie möglich aufhören. So werden sich die COPD Beschwerden deutlich verbessern
  • nicht-medikamentöse Therapien beinhalten:
    • körperliches Training, wie regelmäßige Bewegung und Ausdauersport
    • Selbsthilfe Techniken, wenn Sie unter Atemnot leiden, hierzu zählen bestimmte Atem- und Entspannungsübungen
    • Ernährung, viele von COPD Betroffene sind mangel- oder unterernährt, eine ausgewogene Ernährung mit einer ausreichenden Kalorienzufuhr ist enorm wichtig
    • strukturierte Schulungen
  • Je nach Schwere der COPD können auch Medikamente als Therapie verordnet werden. Diese variieren je nach Krankheitsbild und können beispielsweise Entzündungshemmer, schleimlösende oder bronchienerweiternde Medikamente sein
  • Zusätzliche Atemwegsinfekte können eine COPD massiv verschlechtern, Betroffene sollten besonders auf Impfungen gegen Grippe, Covid-19 und Pneumokokken achten
Die Lebenserwartung bei COPD

Den größten Einfluss auf Lebensqualität und Lebenserwartung haben Sie selbst. Mit dem Rauchen aufzuhören ist der erste wichtige Schritt. Wenn Sie nichts unternehmen und sich nicht an die Empfehlungen Ihrer behandelnden Ärztinnen und Ärzte halten, verschlechtert sich die COPD immer mehr. Im Durchschnitt sinkt die Lebenserwartung mit COPD zwischen fünf bis sieben Jahre.

Ist COPD heilbar?

COPD ist eine chronische Erkrankung und somit nicht heilbar. Entstandene Schäden in der Lunge sind nicht „reparierbar“. Medikamente, geeignete Therapien und vor allem Ihr Lebensstil haben aber großen Einfluss auf das Fortschreiten und die Schwere der Erkrankung. Außerdem gilt, je früher Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und je früher die Diagnose COPD gestellt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Krankheit nur langsam oder gar nicht verschlechtert.

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